Zeppelin-Gedenkstein steht jetzt am Uferweg
„An diesem Ufer hat Graf Ferdinand von Zeppelin im Jahre 1900 sein erstes lenkbares Luftschiff gebaut“, steht auf der Tafel des Gedenksteins am Uferweg vor dem MTU-Werk 2 von Rolls-Royce in Manzell. Er steht da, als sei er nie woanders gewesen. Tatsächlich hat er erst seit kurzem an der Wegecke beim gelben Haus seinen neuen Platz gefunden. Jahrzehntelang – wahrscheinlich seit anfangs der 1970er Jahre – fristete er an der Domänenstraße, der Zufahrt zum Werk 2, ein reichlich unbeachtetes Dasein. „Zu unbeachtet“ für die historische Dimension der Leistung des Luftschiff-Grafen, fanden Edgar Thelen und Dr. Jürgen Stapelmann, die beiden Vorsitzenden des Geschichtsvereins Fischbach/Bodensee.
Ihre Idee, den Stein an den beliebten Uferweg zu versetzen und so möglichst vielen Menschen deutlich zu machen, dass an dieser Stelle an und auf dem Bodensee Luftfahrtgeschichte geschrieben wurde, stieß bei Rolls-Royce Power Systems als Eigentümerin des Steins und bei der Stadt als Eigentümerin des Uferwegs auf offene Ohren. Das Versetzen des 22 Tonnen schweren Stein sollte sich als Kraftakt herausstellen: Ein von Rolls-Royce Power Systems beauftragtes Spezialunternehmen hob den Gedenkstein mit einem schweren Autokran in einer mehrstündigen Aktion auf einen Schwertransporter und hievte ihn an seinen neuen Standort am Uferweg beim Zeppelinmodell und der Hinweistafel zum Industriestandort Manzell.
Andreas Schell, CEO von Rolls-Royce Power Systems, übergab nun den Stein offiziell an Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand und damit an die Stadt. „Wir freuen uns, dass wir dazu beitragen konnten, das Bewusstsein um die Industriegeschichte unserer Stadt zu stärken. Schließlich hat unser Unternehmen seinen Ursprung in der Zeit der Zeppelin-Luftschiffe. Deshalb sind wir der Initiative des Geschichtsvereins Fischbach gerne gefolgt“, sagte er anlässlich der Übergabe.
„Ich danke dem Geschichtsverein Fischbach für sein Engagement und Rolls-Royce Power Systems dafür, dass sie es möglich gemacht haben, den Gedenkstein an diesem Ort aufzustellen. Hier entwickelte Graf Ferdinand von Zeppelin seine Zeppeline. Noch heute ist die Geschichte der Luftfahrt, untrennbar mit unserer Stadt verbunden. Der Gedenkstein macht deutlich, welch großes technisches Kunststück geleistet wurde und wie bedeutend das Erbe des Grafen bis heute für die Stadt ist“, sagte Oberbürgermeister Andreas Brand.
Für den Geschichtsverein bildet die Versetzung des Erinnerungssteines den Abschluss – das i-Tüpfelchen – des kürzlich neu eingerichteten „technisch-historischen Rundweges“ (weitere Information hierzu unter www.gv-fischbach.de).
Wer und wann den Gedenkstein einst in Auftrag gegeben hatte, ist übrigens nicht bekannt. Fest steht nur, dass er in den 1970er Jahren dem Bau einer Halle auf dem Werksgelände im Weg war und damals an die Domänenstraße gesetzt worden war.
Quelle: Rolls-Royce Power Systems