Vorgeschmack auf selbstfahrenden Busverkehr
Die Partner im Projekt „RABus“ (Reallabor für automatisierten Busbetrieb im ÖPNV in der Stadt und auf dem Land) präsentierten dabei erstmals in Friedrichshafen das Shuttle-Fahrzeug. Das soll künftig im Live-Einsatz wichtige Erkenntnisse für den Einsatz autonomer Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen sammeln. Mitte des Jahres soll die Erprobung mit Fahrgästen starten.
„Ganz wie es im Sinne des Pioniergeistes des Grafen von Zeppelin gewesen wäre, ist Friedrichshafen Pionier und ausgewählt, den autonomen Busverkehr zu testen. Damit gehen wir einen weiteren, wichtigen Schritt in Richtung Zukunft des städtischen Verkehrs sowie in Richtung klimafreundlicher Mobilität“, so Fabian Müller, Erster Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen, bei seiner Eröffnungsrede am Tag der Technik. Besonderes Highlight der Veranstaltung war der erstmals den Friedrichshafener Bürgerinnen und Bürgern präsentierte Prototyp des Bus-Shuttles, der auf großes Interesse stieß. Die Projektpartner, Stadtverkehr Friedrichshafen, Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS), Karlsruher Institut für Technologie (KIT), RAB und ZF demonstrierten zudem vor Ort, was autonomer Busverkehr konkret bedeutet.
Das neue Fahrplankonzept des Friedrichshafener Stadtverkehrs – das seit Anfang des Jahres ein deutlich ausgeweitetes Fahrplan-Angebot in Friedrichshafen, Markdorf und Oberteuringen bietet – fand ebenfalls viel Zustimmung. Genauso wie die neuen Fahrgastinformationssysteme an den Haltestellen, die getestet werden konnten.
Die autonomen Shuttles sollen ab Mitte des Jahres in Friedrichshafen mit Fahrgästen im Testbetrieb verkehren. Dabei soll erstmals ein automatisierter Bus im Verkehr „mitschwimmen“. Die Projektpartner planen Geschwindigkeiten von max. 40 km/h innerstädtisch bzw. 60 km/h im Überlandgebiet. Getestet werden die Fahrzeuge vom Stadtverkehr Friedrichshafen. Dessen Geschäftsführerin Magdalena Linnig erklärte: „Wir sind stolz darauf, aktiv am diesem Projekt mitzuwirken und die Vision des autonomen Fahrens umzusetzen. Das autonome Fahren ist für die Mobilitätswende auch im öffentlichen Nahverkehr unerlässlich.“
Die Fahrzeuge sind mit modernster ZF-Technologie für das autonome Fahren ausgestattet und bieten Raum für bis zu zehn Passagiere inklusive eines Platzes für mobilitätseingeschränkte Menschen. Dabei kommen die elektrisch betriebenen Kleinbusse auf eine Reichweite von etwa 100 Kilometern. Ab Herbst werden die Shuttles dann nach Fahrplan zwischen dem ZF-Forum und dem Klinikum unterwegs sein.
„Das RABus-Projekt demonstriert nicht nur technologischen Fortschritt, sondern auch unser Engagement für innovative Lösungen im öffentlichen Verkehr. Es ist wichtig, dass die relevanten Akteure wie ÖPNV-Betreiber, Fahrzeughersteller und Wissenschaft sich zusammenfinden, um automatisiertes Fahren voranzubringen. Als Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg sind wir stolz darauf, dieses wegweisende Projekt zu fördern“, so Marcel Zembrot, stellvertretender Abteilungsleiter im baden-württembergischen Ministerium für Verkehr.
Weitere Informationen auf www.projekt-rabus.de
Quelle: Stadtverkehr Friedrichshafen GmbH