Donnerstag, 17. Oktober 2024

Vier Häfler Bauprojekte ausgezeichnet

Die Architektenkammer Baden-Württemberg hat den Adenauerhain, den Seehasenfundus, das Bildungshaus Berg und die Fassadenbegrünung des Technischen Rathauses im Rahmen des Auszeichnungsverfahrens „Beispielhaftes Bauen“ prämiert.
Platz mit Bäumen
Baumhain auf dem Adenauerplatz (Bild: Stadt Friedrichshafen)

Um das Bewusstsein für die Baukultur im Alltag zu schärfen, lobt die Architektenkammer Baden-Württemberg das Auszeichnungsverfahren Beispielhaftes Bauen aus. Ziel ist es, beispielhafte Architektur im konkreten Lebenszusammenhang aufzuspüren und Architektinnen und Architekten, Stadtplanerinnen und Stadtplaner sowie Bauherrschaften für ihr gemeinsames Engagement auszuzeichnen.

Vier Bauprojekte der Stadt Friedrichshafen haben die Jury überzeugt und die Auszeichnung „Beispielhaftes Bauen Bodenseekreis 2018 – 2024“ erhalten: der Baumhain auf dem Adenauerplatz, der Seehasenfundus in Ailingen, das Bildungshaus Berg und die Fassadenbegrünung des Technischen Rathauses. Die Bauherrschaft und Projektsteuerung dieser vier Projekte hat das Stadtbauamt unter Amtsleiter Wolfgang Kübler verantwortet.

„Die Tatsache, dass die Architektenkammer Baden-Württemberg gleich vier Bauprojekte der Stadt Friedrichshafen als ‘beispielhaft‘ auszeichnet, ist eine große Ehre und Bestätigung unserer Arbeit“, betont Erster Bürgermeister Fabian Müller. „In diesem Sinne werden wir auch künftige Projekte mit Fokus auf Funktionalität und Ästhetik sowie auf Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit umsetzten um das Stadtbild Friedrichshafens weiter zu optimieren“ so Müller weiter.

Baumhain Adenauerplatz

Landschaftsarchtitektur: k1 Landschaftsarchitekten, Berlin und Büro 365° freiraum + umwelt, Überlingen

Der neue Baumhain auf dem Adenauerplatz im Zentrum der Häfler Innenstadt schafft eine parkartige Atmosphäre und lädt dank vielfältiger Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein. Er fungiert zudem als Schattendach und erhöht so insbesondere in den heißen Sommermonaten die Aufenthaltsqualität.

Entsprechend der Ziele des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes und der Klimaanpassung der Stadt Friedrichshafen erhöhen die Baumpflanzungen den Anteil des klimatisch wirksamen Grüns in der Innenstadt. Zudem integriert der Adenauerhain ein klimaangepasstes Regenwassermanagement. Kernelemente dabei sind die Hitzevorsorge durch Schatten, Kühlung und Verdunstung. Durch Regenwasserrückhaltung wird außerdem Vorsorge für Starkregen getroffen.

Seehasenfundus Ailingen

Architektur: Dipl. Ing. Fritz Hack

Der Seehasenfundus in Ailingen umfasst ein Gebäude mit Arbeits- und Lagerräumen, eine Halle für Festwägen und Requisiten des Seehasenfestes sowie Lagerflächen für Requisiten des Kulturufers – mit teils spezifischen klimatischen Anforderungen. Bei dem Fundusgebäude handelt es sich um einen klimaneutralen Massiv-Holzbau. Die Halle wurde in Skelettbauweise mit hinterlüfteter Fassade aus Brettsperrholz errichtet. Die gesamte Konstruktion ist auf einem Betonsockel gelagert. 

Bildungshaus Berg

Architektur: Plösser Architekten, Friedrichshafen
Landschaftsarchitektur: Freiraumwerkstatt, Überlingen

Das Bildungshaus Berg ist ein zweigeschossiger Hybridbau in L-Form mit asymmetrischem Satteldach. Es umfasst einen viergruppigen Kindergarten im Erdgeschoss und Räumlichkeiten einer Grundschule im Obergeschoss. Die beiden Ebenen sind über Oberlichter und Glasböden miteinander verbunden. Sowohl im Innen- als auch im Außenbereich dominiert der Baustoff Holz. Das Bildungshaus Berg überzeugt durch Nachhaltigkeit und Funktionalität sowie durch ästhetische, kindgerechte und barrierefreie Gestaltung.

Fassadenbegründung Technisches Rathaus

Landschaftsarchitektur: FreiraumSüd, Stüber Landschaftsarchitekten, Ravensburg und raderschallpartner landschaftsarchitekten ag, CH-Meilen

Die großflächige Fassadenbegrünung der Südfassade des Technischen Rathauses stellt eine effektive Maßnahme zur Klimaanpassung und einen wichtigen Baustein in der Klimaanpassungsstrategie der Stadt Friedrichshafen dar. Sie soll der urbanen Erwärmung entgegenwirken, die innerstädtische Verdunstung und Kühlung in den Sommermonaten unterstützen und die Fassaden- und Innenraumtemperaturen senken. Die zusätzliche Biomasse erhöht zudem die Biodiversität und fördert den Artenschutz.

Parallel zur Fassadenbegrünung wurden Photovoltaikelemente auf dem Dach des Technischen Rathauses und auf die oberste Ebene des Rankgerüstes montiert. Zur Regenwasserrückhaltung und -nutzung und somit zur Sicherstellung einer nachhaltigen Bewässerung wurde außerdem unter dem Markthallenvorplatz eine Zisterne eingesetzt.

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