Nein zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen
oftmals spielt sie sich im Verborgenen ab: Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Noch immer ist vielen zu wenig bewusst, wie viel Leid, Schmerz und Demütigungen Frauen und Mädchen genau dort erfahren, wo sie sich eigentlich am sichersten fühlen müssten – zu Hause, in der eigenen Familie, im privaten Raum. Die Kampagne „One Billion Rising“ macht auf dieses ernste Thema aufmerksam, auch Friedrichshafen ist dabei.
Ein Blick in die Statistik bringt erschreckende Zahlen hervor: In Deutschland hat jede dritte Frau schon einmal Gewalt erfahren, jede vierte Frau hat häusliche Gewalt erlebt, sie kommt in allen gesellschaftlichen Schichten vor. Und dennoch: Häusliche Gewalt gehört auch heute noch zu den Tabus, die nur schwer zu durchbrechen sind. Oftmals scheuen die Opfer aus ganz unterschiedlichen Gründen den Weg zur Polizei oder zu Hilfsorganisationen. Misshandelte, geprügelte, vergewaltigte Frauen sind oftmals von ihrem Partner abhängig – sei es emotional oder finanziell. Viele Frauen empfinden neben der Angst auch die Sorge, dass ihnen die Kinder weggenommen werden könnten.
Häusliche Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem, das sich nur gemeinsam lösen lässt. Dazu gehört es, Täter konsequent zu verfolgen und zu verurteilen. Es geht aber auch darum, für dieses Thema zu sensibilisieren. Hinzusehen, das Schweigen zu brechen und immer wieder auf dieses Thema aufmerksam zu machen, ist wichtig.
Wir sollten aufmerksam sein in den Familien, Nachbarschaften, im Freundeskreisen, im Arbeitsumfeld, in der Schule und auch im Internet. Schreiten Sie ein, wenn Frauen und Mädchen beschimpft, beleidigt oder bedroht werden. Aber gefährden Sie sich nicht selbst. Schalten Sie die Polizei oder die örtlichen Hilfsorganisationen ein. Hier in Friedrichshafen haben wir ein gutes Netz an Hilfestellen, damit der Weg aus der Gewalt nicht alleine bewältigt werden muss.
Ich danke den Gleichstellungs- und Familienbeauftragten der Stadt und des Landkreises, allen Organisationen sowie den beiden Tanzschulen „Tanzschule No. 10“ und „Deswemeèr“, dass sie sich aktiv an der Kampagne „One Billion Rising“ beteiligen und sich gegen Gewalt an Frauen und Mädchen einsetzen.
Denn: Gewalt gegen Frauen und Mädchen kann niemals „Privatsache“ sein, Gewalt geht uns alle an. Das ist die wichtige Botschaft des weltweiten Aktionstages „One Billion Rising“.
Machen Sie mit und tanzen Sie am Samstag, 17. Februar ab 11 Uhr vor der Musikmuschel an der Uferpromenade gegen die Gewalt an Frauen und Mädchen. Zeigen Sie Ihre Solidarität und setzen Sie ein starkes Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen – nicht nur an diesem Tag.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Andreas Brand
Oberbürgermeister