Karl Hess, Gründer Seehasenfestarchiv, verstorben
Karl Hess kam 1963 als Lehrer für Geschichte und Französisch an das Graf-Zeppelin-Gymnasium nach Friedrichshafen. Später war er Lehrer am Karl-Maybach-Gymnasium, wo er 1982 stellvertretender Schulleiter wurde. Seit 1964 war er eingebunden in die Vorbereitungen und jährlichen Durchführungen des Armbrustschießens beim Seehasenfest und war auf diese Weise über mehrere Dekaden Schützenvater. In der Zeit als Lehrer war er zudem für die Vorbereitung und die Teilnahme von Klassen seiner Schule am Festzug verantwortlich.
Nach seiner Pensionierung im Jahr 1996 legte er den Grundstein zu einem Seehasenfestarchiv, dessen Aufbau und Entwicklung er bis 2018 ehrenamtlich leistete. Karl Hess war ein leidenschaftlicher Sammler von Exponaten rund um das Seehasenfest, dem es nicht genügte, „nur“ zu archivieren. Er wollte auch die Erklärungen dafür und die damit verbundenen Erlebnisse, Eindrücke und kleinen Geschichten, möglichst von Zeitzeugen, sichern.
Der Öffentlichkeit machte Karl Hess das Seehasenfestarchiv auf verschiedene Weise zugänglich: mit einer Ausstellung im Graf-Zeppelin-Haus zum 60. Seehasenfest, mit der Öffnung für Interessierte im Rahmen der Aktion der Schwäbischen Zeitung „SZ macht’s möglich“, mit einem Vortrag beim Forum Altstadt und mit einer viel beachteten Ausstellung 2016 in den Schaufenstern von Werner Saupp Moden.
Karl Hess war Träger der Silbernen und der Golden Ehrennadel des Seehasenfestausschusses. Sein Wirken für das Seehasenfest über mehr als fünfzig Jahre hinweg krönte er mit dem Buch „Seehasenfest 1949 – Wie alles begann“, das zum 70. Seehasenfest veröffentlicht wurde und schloss so seine langjährige Archivarbeit ab.
Der Seehasenfestausschuss und die Stadt Friedrichshafen sind ihm für sein langjähriges Wirken dankbar und werden ihn in ehrender Erinnerung behalten.