Ende der Flucht-Notunterkunft in Sporthalle
In der Zwischenzeit müssen die Auszüge sowie die Rückbau- und Renovierungsarbeiten organisiert werden. Diese aktuelle Entscheidung des Landratsamts, das zugleich Schulträger und Migrationsbehörde ist, steht immer unter dem Vorbehalt der weltpolitischen Lage, wie Landrat Luca Wilhelm Prayon am 30. April im Kreistag betonte.
Der aktuelle Plan der Kreisverwaltung sieht vor, dass im Laufe des Junis dieses Jahres die letzten Menschen aus der Halle ausgezogen sein werden. Sie wechseln entweder in eine Anschlussunterbringung in einer Gemeinde oder eine andere Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises. Im nächsten Schritt beginnt der Rückbau der Kabinen und Einrichtungen des täglichen Lebens, beispielsweise der Waschmaschinen und Elektroinstallationen. Dann muss eine gründliche Bestandsaufnahme des baulichen Zustands der Sporthalle gemacht werden. Auf dieser Basis werden dann die erforderlichen Renovierungs- und Rüstarbeiten geplant, beauftragt und durchgeführt. All diese Schritte müssen durch die Kreisverwaltung sorgfältig organisiert werden und erfordern Zeit. An vielen Punkten dieses Arbeitsprozesses besteht dabei auch eine Abhängigkeit von der Leistungs- und Lieferfähigkeit Dritter. Aus diesem Grund kann die Sporthalle nicht sofort nach dem Betriebsende der Notunterkunft für den Sport freigegeben werden. Die beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts werden sich aber nach Kräften dafür einsetzen, die erforderliche Zeit für die Wiederertüchtigung so kurz wie möglich zu halten. Nach jetzigem Ermessen ist deshalb die Zusage für eine Freigabe nach den Herbstferien realistisch.
„Niemand kann aber ehrlicherweise ausschließen, dass die Zuweisungszahlen wieder massiv hochgehen oder es andere Gründe gibt, die uns wieder in die Notlage bringen, dass wir nicht wissen, wo wir die Leute unterbringen können. In solch einem Fall müssen wir die Situation wieder neu bewerten und offen über die vorhandenen Optionen sprechen“, gibt der Landrat zu bedenken.
Wichtig sei ihm aber heute, „mich von Herzen bei allen zu bedanken, die Einschnitte hinnehmen mussten. Uns war immer klar, dass es für sehr viele Menschen eine große Belastung und Zumutung war, dass die Sporthalle nicht mehr genutzt werden konnte. Ich denke da vor allem an die Schülerinnen und Schüler, die Pädagogen und die Vereinssportler“, so der Landrat. Danke sage ich auch der Stadt Friedrichshafen, die sich sehr engagiert um sportliche Ausweichmöglichkeiten gekümmert habe sowie den Schulen und Vereinen, die dafür zusammengerückt sind.
Der Schul- und Vereinssport in der Halle war seit den Herbstferien 2022 beendet worden. Anfang 2023 zogen die ersten Geflüchteten dort ein.
Quelle: Landratsamt Bodenseekreis